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Bewerben

Wenn du von deinem Wunschberuf wirklich überzeugt bist deinen Entscheid gut begründen kannst, beginnt die Suche nach einer Lehrstelle.

Frühzeitig mit der Suche anfangen
Diese Suche nach einer geeigneten Lehrstelle und das Erstellen von Bewerbungsunterlagen sind aufwändig. Plane also genügend Zeit ein und starte die Lehrstellensuche frühzeitig. Nimm dir aber auch genügend Zeit, wenn du vom angedachten Lehrberuf noch nicht überzeugt bist.

Adressen freier Lehrstellen finden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um an Adressen von Lehrbetrieben zu gelangen. Die Lehrbetriebe schreiben ihre offenen Lehrstellen für das Folgejahr auf berufsberatung.ch aus. Diese Lehrstellen werden auch auf der BIZ App angezeigt. In der Linkliste auf der rechten Seite findest du weitere Lehrstellenplattformen. Es lohnt sich, diese Seiten regelmässig zu besuchen oder dir ein Suchabo einzurichten.

Viele Lehrstellen werden direkt auf den Firmenhomepages ausgeschrieben. Auch in Tages- und Lokalzeitungen werden Lehrstelleninserate veröffentlicht. Suche online nach Adressen von Firmen oder Berufsverbänden und frage dort direkt nach, ob Lernende ausgebildet werden. Informiere auch Verwandte und Bekannte, dass du auf Lehrstellensuche bist. Gute Beziehungen sind nützlich.

Beim Lehrbetrieb nachfragen
Erkundige dich beim Betrieb ob die Lehrstelle noch offen ist, bevor du dich auf eine ausgeschriebene Lehrstelle bewirbst. Insbesondere wenn die Lehrstelle schon lange ausgeschrieben ist. Falls die Lehrstellenausschreibung noch aktuell ist, kannst du direkt nachfragen, welche Beilagen benötigt werden und an wen du die Bewerbung schicken sollst. Oftmals ist dies in den Lehrstellenausschreibungen erwähnt.

Eignungstest absolvieren
Manche Lehrbetriebe verlangen als Teil der Bewerbung Resultate von Eignungstests. Hier werden je nach Beruf unterschiedliche Fähigkeiten sowie das Schulwissen geprüft. Weitere Informationen findest du auf der Seite «https://biz-gl.ch/eignungstests»

Bewerbungsdossier erstellen
Das Bewerbungsdossier öffnet dir im besten Fall die Tür zu einem Vorstellungsgespräch. Deshalb sollte es attraktiv und überzeugend sein. Zu einem Bewerbungsdossier gehören:

  • - Bewerbungsbrief. Darin zeigst du deine Motivation für diesen Beruf und die Lehrfirma. Es ist wichtig, dass du das Motivationsschreiben immer an die Lehrfirma und den Beruf anpasst.
  • - Lebenslauf mit Foto.
  • - Kopien aller Oberstufenzeugnisse.
  • - Ev. Resultate von Eignungstest und/oder anderen Zertifikaten.

    Achte darauf, dass dein Bewerbungsdossier keine Rechtschreibefehler enthält. Zeige es deshalb jemandem zum Durchlesen.

    Bewerbungen versenden
    In den Lehrstellenausschreibungen ist meistens erwähnt, wie du deine Bewerbungsunterlagen einreichen sollst. Sie es klassisch per Post, per Mail oder per Daten-Upload auf der Firmenhomepage. Es ist wichtig, dass du dich bei verschiedenen Firmen bewirbst, insbesondere in Berufen mit einem kleinen Lehrstellenangebot oder in Berufen mit grosser Konkurrenz. Darum solltest du dich in diesen Fällen auch im «Plan B-Beruf» bewerben. So steigen deine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Falls du auf deine Bewerbung nach zwei bis drei Wochen noch keine Antwort erhalten hast, kannst du dich beim Betrieb erkundigen.

    Überblick behalten
    Damit du über deine Bewerbungen den Überblick behältst, führst du am besten eine Liste. Dort kannst du eintragen, bei welcher Firma du mit wem gesprochen hast, wann du die Bewerbung verschickt hast und wann du nachfragen solltest. Im Berufswahlpass findest du dazu eine praktische Möglichkeit.

    Vorstellungsgespräch vorbereiten
    Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bedeutet, dass die Firma Interesse an dir hat und dich grundsätzlich für geeignet hält. Nun geht es darum, dich persönlich kennenzulernen und zu schauen, ob du ins Team passt. Es ist wichtig, dass du dich sorgfältig auf dieses Gespräch vorbereitest. Informiere dich auf der Firmenhomepage über angebotene Dienstleistungen und Produkte. Überlege dir zudem, was du gefragt werden könntest. Häufige Fragen sind: Wieso möchtest du diesen Beruf erlernen? Weshalb gerade in dieser Firma? Welches sind deine Stärken? usw. Bereite auch eigene Fragen vor, die du dem Berufsbildner bzw. der Berufsbildnerin stellen kannst, das zeigt dein Interesse. Erkundige dich ausserdem nach dem Anreiseweg und danach, wo du dich melden musst, damit du pünktlich zum Gespräch erscheinst.

    Zur Lehrstellensuche gehört die Bewerbungs-Schnupperlehre. Die Jugendlichen und der Lehrbetrieb prüfen, ob der Berufsentscheid richtig ist und er oder sie in den Betrieb passt. Der Abschluss ist ein Auswertungsgespräch, welches den Entscheid über eine allfällige Lehrstellenzusage kommuniziert.

    Mit Absagen klarkommen
    Absagen gehören zum Bewerben dazu, sie sind leider kaum zu vermeiden. Eine Absage ist kein Entscheid gegen dich, sondern ein Entscheid für jemand anders. Bewirb dich weiter, vielleicht klappt es bereits beim nächsten Mal. Mach dir aber Gedanken über mögliche Gründe für die Absagen und frage nach den Gründen für die Absage. Dies kann dir helfen, mögliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.
    Flexibel bleiben
    Vielleicht findest du in deinem Wunschberuf trotz aller Bemühungen keine freie Lehrstelle. Dann heisst es, flexibel bleiben, Kompromisse eingehen und nach anderen Wegen suchen: eine Ausbildung in einem verwandten Beruf, ein Zwischenjahr oder ein Brückenangebot. Dabei hilft dir auch deine Berufsberatung. Wenn du weisst, dass noch andere Möglichkeiten existieren, kannst du den manchmal belastenden Bewerbungsmarathon etwas gelassener nehmen.

    Bemerkung:
    Einzelne Jugendliche können trotz fundiertem Berufsentscheid bei der Lehrstellensuche überfordert sein. Wenn sie zu Hause ungenügend unterstützt werden, brauchen sie allenfalls Hilfe durch andere Personen. Auch die Fachpersonen der Berufs- und Laufbahnberatung können unterstützen.